September 2022

September 2022

Helles Lager – Husumer Brauhaus
(5,0% Alc.)

Das Helle Lagerbier der Husumer Brauerei ist ein sehr süffiges Bier und wird standesgemäß in der Gaststättenbrauerei in Husum gebraut. Die Brauerei braut sein eigenes Bier seit der Wiedereröffnung 1991. Vorher gehörte es jahrelang zur Flensburger Brauerei, dort wurde aber dann, das Brauen des Husumer Bieres eingestellt. Ich hatte das Glück 1991 am Husumer Hafenfest die ersten Sude, des wieder selbstgebrauten Bieres, probieren zu dürfen. Seit dieser Zeit bin ich regelmäßiger Stammgast, wann immer ich in Husum bin. Dieses Jahr haben wir mit der Familie und Freunden eine Brauereiführung mitgemacht und haben dabei viele gute Biere probieren dürfen. Das helle Lager, möchte ich stellvertretend für alle anderen Biere heute mal vorstellen.

Im Glas sieht das Bier sehr gut aus. Es ist goldgelb und naturtrüb. Wie in einer Gaststättenbrauerei üblich, wird das Bier nicht gefiltert. Es hat einen weißen, mittelporigen stabilen Schaum. Geruchlich steigen einem die frischen Malznoten und eine leichte Süße in die Nase. Auch kommt hier der nordische Einfluss zur Geltung, es ist auch ein Hopfenaroma dabei. Im Antrunk spiegelt sich die Süße wieder und auch das leicht malzige ist zu erkennen. Die Süße wird aber schnell durch eine gewisse Bitterkeit abgelöst. Das Bier ist vollmundig mit der richtigen Balance an Spritzigkeit. Im Abgang überwiegt eine leichte Hopfenbittere. Es ist ein gelungenes, für den norddeutschen Geschmack gebrautes “Helles“. Davon kann man gerne mehr trinken.

Ein Bier das auch zu vielen verschiedenen deftigen Gerichten, sowie gut zur Brotzeit, passt!

August 2022

August 2022

Alt – Olbermann Düsseldorf
(4,8% Alc.)

Das Alt der Brauerei Olbermann wird standesgemäß in Düsseldorf gebraut. Die Privatbrauerei wurde 2020 „aus purer Leidenschaft zum guten Bier“ (Internetseite Olbermann), von Miriam und Jan Olbermann, gegründet. Vorher wurden viele Brauversuche unternommen, bis man sich entschlossen hat, die Biere im größeren Stil zu brauen und zu vermarkten.

Obwohl dies eine sehr kleine Brauerei ist, werden dort schon viele verschiedenen und interessante Bierstile gebraut.

Die Farbe des Bieres ist deutlich heller, als man es von einem typischen Alt gewohnt ist, für mich, ein helles Bernstein. Der Schaum ist cremefarben, mittelporig und seht relativ lange auf dem Bier. Es riecht malzig-süß, toastartig (nach Röstmalz) und auch leicht rauchig.

Geschmacklich ist eine leichte Süße im Vordergrund, gepaart mit einer brotigen Note. Es erinnert irgendwie an Malzkaffee mit den entsprechenden Getreidearten. Die Spritzigkeit ist sehr passend und die eines obergärigen Bieres entsprechend. Ein mittlerer Körper mit einer entsprechenden Frische breitet sich im Mund aus, sowie eine doch spürbare Bittere.

Der Abgang ist überraschend würzig, herb und hält lange nach.

Dieses Bier passt aus meiner Sicht, zu würzigen Schnittkäse und deftigen Eintöpfen.

Ebenfalls ist es bestimmt auch als Feierabendbier am Rhein bestens geeignet (vor allem in diesem warmen Sommer!

Juli 2022

Juli 2022

Helles –BrauStall Deuerling
(5,4% Alc.)

Heute präsentiere ich euch ein Bier, dass es leider nicht in Flaschen zu kaufen gibt. Die Macher des Bieres vom BrauStall füllen das flüssige Gold nur in Fässer ab. Der BrauStall ist aber fast jeden Freitag ab 16:00 Uhr und an besonderen Feiertagen geöffnet. Wie ihr im Hintergrund seht, wird das Bier in der Garage in kleinen Mengen gebraut. Das ist nun wirklich „Craftbier“ (handwerklich gebraut) wie es im Buche steht. Es wird nach einem speziellen Rezept eingebraut, an dem der Braumeister lange experimentiert hat, um sich von anderen Bieren abzuheben. Sich von anderen Bieren abzuheben ist in diesem Falle sehr wichtig, da in näherer Umgebung ebenfalls sehr gutes Bier ausgeschenkt wird.

Aber zum eigentlichen Star:

Das Helle hat eine tolle goldgelbe Farbe, der Schaum ist feinporig und weiß. Wie man auf dem Bild sieht, ist es naturtrüb, da es weder gefiltert noch haltbar gemacht wird. Eben reine Handarbeit!

Der Geruch hat eine auffallend süße Note nach hellem Malz. Mich erinnert dieser Geruch an ein frisch gemähtes Gerstenfeld. Im Antrunk ist die Süße deutlich zu schmecken. Das Bier ist würzig und kräftig mit einem vollen Körper. Abgerundet wird das Mundgefühl durch die angenehme Resenz. Im Abgang merke ich auch die malzige Süße gepaart mit einer leichten Hopfenbittere.

Ein etwas anderes Helles, optimal zu einer deftigen Brotzeit und Gegrilltem!

Juni 2022

Juni 2022

Dark Beauty –Josef Langwieser Edelbierschmiede (5,2% Alc.)

Auf das Bier des Monats Juni musstet ihr lange warten, aber das hat seinen Grund! Nach zwei Jahren Pause fand in Regensburg wieder unser Craftbierfestival statt. Und hier bin ich auf die Suche nach besonderen Bieren oder Brauerei gegangen, die wenig bekannt sind und wie ich finde, es wert sind, auch diese zu kennen. Bei dem heutigen Bier ist auch die Geschichte sehr interessant!

Josef Langwieser ist eigentlich Schreiner, aber mit Leib und Seele auch Hopfenbauer. Und so liegt es nahe, dass er sich sein eigenes Bier kreiert und braut. Er ist als Gipsybrauer unterwegs und braut selbst (oder lässt) sein Bier bei anderen Brauereien brauen, die freie Kapazität haben. Alle Rohstoffe für sein Bier produziert er selbst und somit sind diese auch typisch regional. Die Regionalität ist ihm besonders wichtig.

Ich habe sein Dark Beauty probiert und war angenehm überrascht. Josef erklärte mir, dass er lange an der Rezeptur getüftelt hat, um es so zu brauen, wie er sein Traumbier gerne hat.

Ein dunkles Lager, fast schwarz, mit stabilem, cremefarbenen Schaum, der sich lange über dem Bier hält. Es riecht nur leicht malzig und nach Karamell.

Ein nicht so süßes Dunkles, was für diesen Bierstil doch eher untypisch ist. Es ist hopfiger, wie andere Dunkle, aber nicht kaltgehopft. Im Mund sind wenig bis keine Röstaromen vorhanden, es ist spritzig und hat einen angenehm schlanken Körper. Da der Abgang des Bieres sehr sehr mild ist, passt dieser zum Gesamtkonzept. Dieses Bier ist einfach gesagt, eine runde Sache. Von der Farbe, über den Geruch, den Geschmack und der dazu passende Abgang.

Dieses Bier kann man auch gut und gern in größeren Einheiten und auch mal aus der Flasche trinken. Ein wunderbares Freizeit- und Brotzeitbier

Mai 2022

Mai 2022

Westvleteren 12 – Abtei Sankt Sixtus – (10,2% Alc.)

Was für ein Moment !!!  Wenn man eine Flasche Bier geschenkt bekommt, wo man überhaupt nicht mit rechnet. Das angeblich beste Bier der Welt.

Die Abtei Sankt Sixtus in Belgien gibt es seit 1831. Seit 1839 wird dort Bier gebraut und auch nur max. 6000 hl Bier pro Jahr. Die Mönche der Abtei haben ein Motto: „Wir brauen, um zu leben. Wir leben nicht, um zu brauen“. Dies sagt schon einiges über die Einstellung der Mönche, zum Bier aus. Um an eine Kiste zu kommen, meldet man sich im Internet an, bezahlt das Bier und bekommt einen Termin, um sich die Kiste Bier zu diesem Zeitpunkt zu holen. Incl. Angabe von Autokennzeichen und Verpflichtung das Bier nicht weiter zu verkaufen. Es werden 3 Sorten Trappistenbier gebraut: Westvleteren 6, 8 und 12. Es gibt keine Etiketten. Die unterschiedlichen Biere sind am Kronkorken zu unterscheiden.

Ich habe hier das stärkste der 3 Sorten. Das Bier hat eine dunkle Bernsteinfarbe, weißer stabiler feinporiger Schaum. Es riecht nach Trockenfrüchte, Honig und irgendwie typisch nach besonderer Hefe. Im Antrunk kommt leichtes Karamell, Trockenfrüchte und etwas Honigsüße. Es hat dann etwas von Waldboden und auch einen leicht säuerlichen Touch. Es ist sehr schwer dies genauer zu beschreiben, denn mit jedem Grad Temperaturzunahme entfalten sich wieder andere Geschmäcker. Die Resenz ist sehr ausgewogen und unterstreicht den Geschmack und bindet den vollen Körper gut ein. Im Abgang wieder die Honignote gepaart mit einer dezenten Hopfenbittere. Wobei, wie gesagt, es interessanterweise in jedem Schluck, den ich trinke, etwas Neues zu finden gibt.

Wer die Möglichkeit hat ein Westvleteren zu probieren, bitte nutzt die Gelegenheit (lasst euch vom Preis nicht abschrecken). Einfach ein interessantes und sehr vielseitiges Bier. Zum Beispiel auch für einen schönen Abend zu Zweit. Genießt es !!!

April 2022

April 2022

Winterbock – Bitburger – (7,0% Alc.)

Passend zu dem wiedereinsetzenden Winter und Schneefall, gibt es für mich diese Tage noch den Bitburger Winterbock. Es gibt ihn in der 0,33 Liter „Stubbi“-Flasche oder wie hier in der 0,5 Liter Dose. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, ist die Dose die perfekte Verpackung. Nur, bitte aus dem Glas trinken.

Das Bier ist ein heller bernsteinfarbener Bock mit einem schönen feinporigen weißen Schaum. Es ist ein unfiltriertes Bier und daher die Trübung.

Der Geruch ist malzig süß, nach Honig und Datteln. Der Antrunk ist süßlich-fruchtig und sehr mild. Die Fruchtigkeit kommt vom zusätzlich verwendeten Callista Hopfen.

Dann kommt der kräftige Honiggeschmack durch, gepaart mit der wiederkehrenden leichten malzigen Süße. Das Bier hat einen gehaltvollen Charakter und ist trotzdem süffig. Der Bitburger Winterbock reift und lagert bei -2 Grad. Laut Werbung soll er bei kalten Winterabenden getrunken werden oder in einer gemütlichen Runde. Dem stimme ich voll zu.

Das Bier schmeckt hervorragend zu kräftigen Käse, sowie zu würzigen Braten und Wildgerichten.

Noch ein kurzes Wort zur Entstehungsstätte: Die Bitburger Brauerei bzw. Braugruppe ist die 4. Größte Brauerei in Deutschland und wird immer noch familiär geführt.

März 2022

März 2022

Double Amberee – Brauerei Grimbergen – (6,5% Alc.)

1128 wurde erstmals in Grimbergen Bier gebraut. Das Kloster liegt in Belgien in der Region Flandern. Da die Brauerei mehrmals abgebrannt ist und immer wieder aufgebaut wurde, war das wie der „Phönix aus der Asche“.  Aus diesem Grund, ist auch der Phönix auf dem Etikett zu sehen. Diese Braustätte ist heute ein Museum. Seit 2008 hält Carlsberg die Markenrechte für die Grimbergerner Biere. Interessanterweise werden die Grimbergerner Biere in der heutigen Zeit an verschiedenen Standorten des Konzerns gebraut.

Das Grimbergerner Double Amberee ist ein sehr interessantes Abteibier. Es ist kastanienbraun und hat eine feinporige cremefarbene Schaumkrone. Der Geruch erinnert an Haselnuss und Karamell. Ebenfalls hat es Nuancen von Malz und etwas Lakritz. Im Mund ist es vollmundig mit einer sehr guten Resenz. Die ausgeglichene Spritzigkeit passt ausgezeichnet zu dem Körper des Bieres. Karamell, Haselnuss und auch den Geschmack von getrockneten Früchten findet man in jedem Schluck wieder. Es hat eine kräftige Süße von Honig und Malz, sowie eine dazu passende Bittere.

Obwohl es doch einen höheren Alkoholgehalt hat, freut man sich dennoch auf eine weitere Flasche.

Das Bier passt gut zu asiatischen Gerichten, aber auch beim Grillen zu guten Steaks.

Februar 2022

Februar 2022

Bayrisch Pale Ale – Schönramer Brauerei – (5,5% Alc.)

Ein Freund, der meine Bier-Leidenschaft sehr gut kennt, hatte am Wochenende dieses Bier als Überraschung für mich parat. Und er hat voll ins Schwarze getroffen. Eine wirklich gute geschmackliche Interpretation des Bierstils „Pale Ale“. Es hat uns/mich gleich so überzeugt, dass ich es zu meinem Bier des Monats Februar machen möchte.

Bei meinen Recherchen zu der Brauerei und dem Bier, bin ich auf der Internetseite der Brauerei gelandet.

Die Schönramer Brauerei in Petting/Schönram hat auf ihrer Internetseite das neue Bierzeitalter sehr gut eingearbeitet. Sie beschreibt nicht nur ihre Biere sehr detailliert, unter anderem auch mit einer Geschmacksspinne, sondern geht auch auf die Geschichte des Bierstils (wie das Pale Ale oder Stout) ein. Des Weiteren wird auf die verwendete Hopfensorte eingegangen und dazu eine Speiseempfehlung.

Dadurch erübrigt sich für mich, meine sonstige Bierbeschreibung, da ich zu der Pale Ale Beschreibung nichts hinzufügen kann/will. Schönramer Bayrisch Pale Ale

Abschließend gesagt, ein Bier mir der richtigen „Drinkability“. Dieses Bier ist eher für den Frühling oder Sommer gedacht, hat mir aber auch zu dieser kalten Jahreszeit vor dem Holzofen mit Freunden super geschmeckt.

Auf jeden Fall werde ich auch noch weitere Biere dieser Brauerei verkosten!

Januar 2022

Januar 2022

Frischhopfen-Pils – Müllerbräu Neuötting– (5,2% Alc.)

Das Pils von der Brauerei Müller aus Neuötting ist ein ganz besonders Bier. Es wurde unter anderem mit frisch gezupften Hallertauer Hopfen verfeinert. Dies erahnt man schon, wenn die Flasche geöffnet wird, es strömt einem ein fruchtig- hopfiger Duft entgegen. Wenn es eingeschenkt ist, steht ein feinporiger weißer Schaum im Glas. Das Bier hat eine helle Bernstein Farbe und eine leichte Trübung. Der Geruch, wie schon erwähnt, ist außerordentlich fruchtig, ähnlich wie bei einem Pale Ale, aber auch mit dem typischen Hopfengeruch eines Pils. Es hat einen schlanken Körper und eine angenehme Resenz. Durch die Spritzigkeit ist das Bier sehr erfrischend und verbreitet ein ausgewogenes Mundgefühl. Das Pils schmeckt leicht malzig hat aber dennoch die Noten vom Hopfen und einen zusätzlichen Geschmack von frischgemähtem Gras. Im Abgang kommt noch eine überraschend deutliche Hopfenbittere zum Vorschein, wie man dies als Pilstrinker auch so liebt.

Früher hat es in Neuötting 9 Brauereien gegeben, wovon nur noch die Müllerbräu übriggeblieben ist. Die Brauerei Müller blickt auf eine lange Familientradition zurück. Sie schafft es hervorragend die traditionellen Biere, mit den besonderen Craftbieren in ihrer Biervielfalt zu verbinden.

Für mich war unter anderem ein weiteres Highlight, der Jahrtausendbock „Black Star-Edition“. Ein Ausflug nach Neuötting mit Brauereiführung oder Brautag ist bestimmt ein tolles Erlebnis und empfehlenswert.