Mai 2023

Mai 2023

Freigeist - Brauerei Bischofshof - (Alc. <0,5%)

Zu Beginn des Frühjahrs und der „Outdoor“-Sportsaison stelle ich heute ein dazu passendes Bier vor. Nämlich das alkoholfreie Bier der Brauerei Bischofshof, den Freigeist. Mit dem Namen verbindet die Brauerei auch das künstlerische Vorbild (siehe Etikett), Johannes Kepler, der damals auch neue Wege gegangen ist. Der Freigeist ist ein naturtrübes, untergäriges Bier. Bischofshof nennt es „alkoholfreies Zwickl“. Was das Wort Zwicklbier bedeutet, brauche ich ja meiner „Fangemeinde“ nicht mehr erklären!

Das Bier hat, wie gesagt eine naturtrübe, strohgelbe Farbe, mit einem stabilen, feinporigen Schaum. Der Geruch erinnert an Gras, Kräuter und einer leichten Fruchtigkeit. Des Weiteren ist eine leichte Malzsüße und nach einiger Zeit auch das Hopfenaroma zu riechen! Es riecht deutlich angenehmer, wie viele andere alkoholfreie Biere. Im Antrunk tritt das Malz, sowie die Grasnote sofort in den Vordergrund. Dieser Eindruck wird durch die angenehme Resenz verstärkt. Das Mundgefühl ist überraschend vollmundig und nicht zu süß, wie ich es von anderen alkoholfreien Lagerbieren kenne. Es hat einen, für ein alkoholfreies Bier, angenehmen Körper, was vielleicht auch an der nicht vorhandenen Filtration liegt. Dadurch sind noch Trubstoffe im Bier, welche diesem einen besonderen Geschmack verleihen. Natürlich merkt man, dass der Alkohol als Geschmacksträger fehlt, da im Abgang der typische Wumms, der dadurch normalerweise noch kommt, ausbleibt. Was aber noch zur Geltung kommt, ist die feine Hopfung, welche im Gaumen bleibt.

Für mich ein sehr gutes alkoholfreies Bier, welches besonders nach dem Sport ausgezeichnet schmeckt.

Empfehlen würde ich das Bier zu Vorspeisen und leichten Gerichten.

Biertasting Klaus

Biertasting Klaus

Biertasting bei Klaus, mit einem besonderem Highlight!

April 2023

April 2023

Doppelmoral IPA - BrewDog - (Alc. 8,2%)

Die BrewDog Brauerei aus Schottland wurde 2007 von Martin und James, sowie ihren Hund (Verbindung zum Namen), gegründet. Der Grund für die Gründung ihrer eigenen Brauerei, war die Langweiligkeit der Industriebiere in Großbritannien. Die BrewDog Brauerei war eine der am schnellsten wachsenden Craftbier Brauereien im Königreich. 2016 hatten sie schon 750 Mitarbeiter weltweit, welche alle nach der Mission der beiden Gründer arbeiten. Die Mission lautet: „Anderen Menschen unsere Leidenschaft für großartiges Craft Beer zu vermitteln“ (Internetseite BrewDog).

Über Ostern in Hamburg habe ich das BrewDog Haus am Ende der Reeperbahn, in den tanzenden Türmen, besucht und einige Biere verkostet. Mein Favorit an diesem Tag war das Double IPA Pilot#28 „Doppelmoral“, welches ich heute vorstellen möchte.

 

Optisch ist das Bier im Glas auf jeden Fall schon ein Highlight, kastanienfarbig mit einem stabilen cremefarbenen Schaum. Die Trübung verdankt das Bier dem Umstand, dass es nicht filtriert ist. In der Nase hat man sofort ein gewaltiges Spiel der Hopfenaromen, ist auch verständlich, da das Bier mit vier verschiedenen Hopfen eingebraut wurde und als IPA natürlich kaltgehopft ist. Ebenfalls ist eine harzige Note und leichtes Karamell zu vernehmen.

Im Antrunk erscheint es bitter, hat eine leichte Schärfe und eine überraschende Fruchtigkeit. Die Fruchtigkeit wird ebenfalls durch den Hopfen hervorgebracht. Im Mund hat man ein vollmundiges Bier mit einer ausgewogenen Resenz und ausreichendem Malzgeschmack. Der volle Körper des Bieres versteckt die 8,2% Alkoholgehalt, in einer angenehmen Weise. Beim Schlucken schlägt die volle Hopfenpower durch, wie es sich für ein IPA (in diesem Fall „Doubel IPA“) gehört. Für IPA Fans ein absolutes „Muss“ zum Probieren. Zu diesem Bier passen alle stark gewürzten, scharfen Speisen, vor allem aus der Asiatischen Ecke, hervorragen dazu.

März 2023

März 2023

Josefi Bier – Kampl Bräu –
Wörth a. d. Donau (Alc.5,9%)

Heute stelle ich ein Bier der Brauerei Kampl vor. Laut Etikett ist das Bier in Wörth a. d. Donau beheimatet. Die beiden Braumeister Jochen und Bernhard, besitzen aber (noch) keine eigene Brauerei und brauen daher ihr Bier als Lohnbrauer (oder auch „Gypsy-Brauer“ genannt), in Brauereien mit freien Kapazitäten ein. Die Verantwortung, für das Rezept und den Brauvorgang liegt dabei komplett in ihren Händen. Den beiden Braumeister ist es wichtig, ausdrucksstarke Biere in Verbindung mit heimischen Rohstoffen zu brauen.

Aktuell haben sie unter anderem das Josefi Bier im Handel. Die Farbe des Bieres ist ein helles leuchtendes Bernstein. Es hat einen feinporigen weißen Schaum, der relativ lange im Glas stehen bleibt. Das Bier riecht leicht malzig-süß, irgendwie nach Waldhonig, sowie Karamellnoten. Ist es erstmal im Mund, so merkt man den vollen Körper des Bieres, gepaart mit der passenden Rezenz. Auch findet sich hier die leichte Süße vom Anfang wieder. Kurz vor Ende kommt auch noch die richtige Portion Hopfenbittere hinzu. Ein Bier mit einer hohen „drinkability“. Ein absolut rundes Bier, welches den relativ hohen Alkoholgehalt gut ummantelt. Ein Bier, dass man gerne pur, oder zu deftigen Mahlzeiten trinkt.

Zu dieser Zeit, das Bier Josefi zu nennen, finde ich eine hervorragende Idee. Der Josefitag ist der 19.03. und ist dem heiligen Josef von Nazareth gewidmet. Bis 1968 war es in Bayern sogar noch ein gesetzlicher Feiertag.

Februar 2023

Februar 2023

Altfränkisches Lagerbier – Adler Bräu - Stettfeld (Alc.5,2%)

Das Bier, dass ich heute beschreibe, ist das Altfränkisches Lagerbier der Brauerei Adler aus Stettfeld. Die Privatbrauerei liegt zwischen Bamberg und Schweinfurt und wurde 1730 gegründet.

Im Glas ein wunderschönes bernsteinfarbenes Bier, das ist die Farbe die ich liebe. Der Schaum ist mittelporig und weiß, aber leider nicht lange zu sehen. Das ist in diesem Falle nicht so schlimm, da der Geschmack sehr ausgeprägt und das Bier süffig ist.

Es ist filtriert und in der Nase riecht man am Anfang gleich die malzige Note. Karamell und würzige Gerüche runden den ersten Eindruck ab. Im Antrunk habe ich schon eine leichte Bittere, aber das Karamell und die malzige Süße, überwiegen deutlich.

Das Bier ist vollmundig, hat eine angenehme Resenz und einen ausgewogenen Körper. Das Mundgefühl ist sehr überzeugend. Irgendwie hat man den Geschmack und die Erinnerung an Sahnebonbons. Im Abgang kommt verstärkt die Hopfenbittere zum Vorschein und vollendet das Gesamtpaket!

Ein sehr süffiges Bier, dass zum Nachtrunk anregt, es passt zu jeder Gelegenheit und zu sehr vielen bayerischen Speisen!

Januar 2023

Januar 2023

Carpe Noctem – Nittenauer Brauerei- (10,5% Alc.)

Ein neues Kapitel an Bieren in der Nittenauer Brauerei. Für die einen ist es einfach nur Geschmackssache – Für die anderen ein Highlight!

Die Nittenauer Brauerei hat 4 besondere Biere kreiert, die ich mir zu Weihnachten gegönnt habe und die mich voll überrascht haben. Die 4 Sorten sind jeweils mit Wachs versiegelt, was für mich schon ein edlen Eindruck vermittelt.

Das rote Dionysos (Bière Brut 12%), das blaue Neptun (Imperial Rum Porter 9 %), das schwarze Carpe Noctem (Laphroaig Ardbeg, Barley Wine 10,5 %) und das weiße Carpe Noctem (Tawny Port, Barley Wine,10,5%), welches ich jetzt näher vorstellen möchte.

Gebraut wurde ein kastanienbrauner Barley Wine, der für beide Carpe Noctum als Grundlage benutzt wurde. Anschließend wurden die Biere in verschieden vorbelegten Fässern gelagert. Das Bier, welches ich beschreibe, wurde ca. ein Jahr in einem vorbelegten Tawny Port Fass gelagert. Tawny bedeutet orange-bräunlich, und bezieht sich auf einen besonderen Portwein.

Im Glas sticht einem gleich das kastanienfarbene Bier ins Auge, gegen das Licht schimmert es rötlich und setzt schöne Farbakzente. Der cremefarbene und mittelporige Schaum steht lange am Bier und rundet dies optisch ab.

Die Grundaromen eines Barley Wine, Beerenaromen, Trockenfrüchte und Vanille, werden mit Kirsch- und Schokoladen Eindrücken untermalt. Im Geschmack zeigen sich dann noch die typischen Portweinnoten, gepaart mit einer leichten, erfrischenden Säure, welche durch die ausgewogene Resenz unterstützt wird. Im Abgang kommt die Säure wieder zum Vorschein und paart sich mit einer dezenten erdigen Holznote (Barrel Aged).

Ein, für mich, harmonisches Bier, welches eine totale Geschmacksexplosion abgibt.

Alle Sorten sind limitiert und mindestens zehn Jahre haltbar. Wir haben alle 4 Sorten an Heiligabend genossen. Ein schöner Moment, der den Abend zusammen mit dem Essen und der Familie perfekt machte. Es ist wirklich ein Bier für besondere Anlässe.

Preislich ist es kein Bier für jeden Tag, aber für die hohe Handwerkskunst angemessen.

Danke an die Nittenauer Brauerei, die sich an solche Biere gewagt hat. Super Idee! Super Biere! Total gelungen!

Dezember 2022

Dezember 2022

Rubin – Haberstumpf Trebgast- (5,0% Alc.)

Durch Zufall sind wir bei einem Ausflug durch Oberfranken an der Familienbrauerei Haberstumpf vorbeigekommen. Erstmals wurde die Brauerei, lt. Internet, 1531 als Wirtshaus mit Malz- Bräu- und Schankrecht erwähnt. Mit einem Ausstoß von 6000 „Saidla“ pro Monat eine der kleineren Brauereien mit Spezialbieren und auch „Limited Editions“. Verkauft werden diese u.a. in 1-Liter-Bügelverschlussflaschen für die man nicht unerhebliche 2,- Euro Pfand zahlt aber natürlich zurückerhält, wenn man die Flaschen wieder bringt. Aber ich denke, die wird jeder gleich wieder gegen Bier eintauschen.

Ich habe mir das „Rubin“ ausgesucht. Die Farbe ist ein wirklich wahrer Blickfang. Es leuchtet rubinrot, wenn man das Glas ins Licht hält. Der Schaum ist feinporig, weiß und relativ langlebig. Es ist unfiltriert und sollte möglichst innerhalb von 6 Wochen getrunken werden, da es weder pastorisiert noch anders haltbar gemacht ist (Empfehlung der Brauerei).

Im Geruch liegt Malz, leicht Honig und Trockenbeeren, was im Mund genau wiederzufinden ist. Es ist kräftig im Geschmack, harmonisch und eine ausgewogene Resenz. Im Abgang ist noch etwas Nuss, leicht Karamell, gepaart mit einer leichten Hopfenbitteren, zu finden. Für mich ein ausgewogenes und harmonisches Bier, überraschend leicht im Körper, aber dennoch vollmundig im Geschmack.

Gerne zu Steaks oder Wild genießen. Dies ist wieder einmal ein Beweis, für unsere Vielfältigkeit an kleinen guten Brauereien, in Bayern.

November 2022

November 2022

Heller Doppelbock – Gessner Sonneberg – (7,5% Alc.)

Was für ein Moment, wenn ein Paket mit 3 Flaschen Bier geliefert wird, von dem man nichts weiß. Eins davon ist so gut, dass es sofort zum Bier des Monats bei mir geschafft hat.

Danke an Dirk, der mir diese Überraschung bereitet hat.

Die Privatbrauerei Gessner, am Rande des Thüringer Schiefergebirges, kann auf eine fast 400-jährige Brautradition zurückblicken. Die Brauerei ist seit 14 Generationen im Familienbesitz. Alle Rohstoffe kommen aus der Region und das Brauwasser aus dem eigenen Brunnen.

Am Etikett sieht man schon, welches Bier einem erwartet. Es sind zwei Böcke, die miteinander kämpfen, und somit ergibt es einen Doppelbock. Das Bier ist glanzfein (gefiltert) und hat eine goldgelbe Farbe. Der Schaum ist mittelporig, weiß und steht ordentlich am Bier. Der Geruch ist süß, getreideartig und hat auch leichte Honignoten dabei. Im Antrunk kommt die malzige Süße ebenfalls zum Vorschein. Im Mund entfaltet das Bier seinen vollen Körper und eine angenehme Resenz. Die Kohlensäure passt ausgezeichnet zum Mundgefühl. Die 7,5% Alkohol werden gekonnt eingerahmt und versteckt. Erst im Abgang merkt man zum ersten Mal auch eine leichte Hopfenbittere, welche das Bier abrundet.

Für mich ein überzeugender heller Doppelbock der für die kalte Jahreszeit optimal zu trinken ist. Ebenfalls stellt er einen tollen Begleiter zu kräftigem Essen dar!