Dezember2024

Dezember2024

Samichlaus – Schloss Eggenberg (A) - (14,0% Alc.)

Jedes Jahr am Nikolaustag, braut die Brauerei „Schloss Eggenberg“ das Samichlaus-Bier.

Samichlaus ist in der Schweiz die Bezeichnung für Sankt Nikolaus. Das Bier stammt ursprünglich aus der Schweiz und wurde früher von der Hürlimann Brauerei in Zürich gebraut. Nach Übernahme der Brauerei durch Feldschlösschen, wurde diese geschlossen und das Samichlaus nicht mehr gebraut. 2000 hat die österreichische Brauerei „Schloss Eggenberg“ die Markenrechte erworben und das Bier wieder produziert Nach dem Brauen wird das Samichlaus über zehn Monate gelagert und dann abgefüllt. Es gibt mehrere Sorten vom Samichlaus. Ich habe schon das „Classic“ (auch 14%) probiert und war nur bedingt überzeugt.

Den Samichlaus „Barrique“ (Lagerung in einem Eichenfass, welches vorbelegt war, mit  Chardonnay oder Whisky) habe ich in diesem Monat zum ersten mal probiert und war überraschend angetan von diesem Bier. Darum mache ich es, zum meinem „Bier des Monats“.

Ich habe im Glas den Bierstil „Barley Wine“ mit 28,5% Stammwürze und 14% Alkohol, die Farbe kastanienbraun und der Schaum sehr kurzlebig (was bei Fassreifung öfters vorkommt). Der Geruch dieser Bierspezialität ist anfänglich süßlich, nach Malz, Karamell und Vanille, wird jedoch abgelöst von einer leichten Säure, dazu kommen mir noch Trockenpflaumen und eine pfeffrige Note in die Nase. Bei diesem Bier macht das Riechen richtig Spaß, da immer neue Eindrücke hinzukommen. Durch die Fassreifung in einem vorbelegtem Fass, entstehen diese komplexen Nuancen im Geruch und später auch im Geschmack. Der Antrunk ist sehr mächtig, aber es entwickelt sich ein sehr gutes Mundgefühl (leicht ölig) mit einer richtigen Achterbahn der Geschmäcker. Da kommt wieder die Trockenpflaumen, außerdem Toffee, gebrannte Mandeln, Karamell und leichte Holznoten. Das Bier hat eine schwache Resenz, was aber auch nicht nachteilig ist. Der Nachtrunk ist angenehm trocken, das Dörrobst und eine leichte Schärfe sind noch vorhanden und ebenfalls noch der komplexe Eindruck. Im gesamten geschmacklichen „Durchlauf“, ist der hohe Alkoholgehalt nicht dominant. Ein durchaus passendes, winterliches Bier, für den Kaminabend.

Speiseempfehlung zu diesem Bier sind ganz klar Schoko-, Karamell- und Kaffeenachspeisen.

November 2024

November 2024

Winterzwickl - Hofbräu München - (5,5% Alc.)

Für alle Bierliebhaber der dunklen Sorten, stelle ich heute das Winterzwickl der Brauerei Hofbräu München vor. Das Bier ist ein Saisonbier und ist nur von Ende Oktober bis Mitte Januar verfügbar (lt. Brauerei). Die Brauerei gibt es seit über 400 Jahren und wurde von Herzog Wilhelm V. von Bayern gegründet. Der Grund für die Gründung war, die Versorgung des 600 Mann starkem Hofstaat mit Braunbier. Ich denke, zum Münchner Hofbräu muss ich nicht viel erzählen, denn diese kennt jeder, und das weltweit. Eine kleine Anekdote aus der Geschichte, will ich aber dann doch erwähnen.

In der Geschichte der Brauerei ist zu lesen, dass unter anderem das Bier (nicht nur HB-Bier) die Stadt München vor der Zerstörung bewahrt hat. Als die Schweden München besetzt hatte, sahen sie nur von der Plünderung und Brandschatzung ab, weil sie als Tribut 300.000 Reichstaler und 1000 Eimer Bier (davon 344 Maibock aus dem Hofbräuhaus, Quelle HB) bekamen.

Auch an diesem Beispiel sieht man wieder, welchen Einfluss das Getränk Bier, auf die Bayerische Geschichte hatte und noch hat.

Im Glas haben wir ein kastanienfarbenes Bier, welches standesgemäß naturtrüb ist      (Zwickl à unfiltriert). Der Schaum steht lange im Glas und ist mittelporig ausgeprägt. Geruchstechnisch ist das Bier wie folgt zu beschreiben. Es hat eine malzig- süßliche Note, wie Karamell und Sahnetoffee, sowie eine leichte herbe Fruchtigkeit. Beim Antrunk überrascht die spontane Hopfenbittere und nicht die erwarteten süßlichen Eindrücke. Die malzigen Noten kommen im Mund erst später zur Geltung. Auch ist das Bier etwas spritziger als für ein dunkles Bier üblich, für mich mehr die Richtung dunkles Märzen. Der Eindruck im Mund ist dadurch sehr harmonisch. Beim Nachklang kommt die Hopfenbittere nochmal zum Vorschein, gepaart mit den malzigen Noten. Ein rundum süffiges Bier von dem man gerne noch ein weiteres trinken will. Das Bier passt ausgezeichnet zu kräftigen Speisen und würzigem Käse.

Oktober 2024

Oktober 2024

Oktoberfestbier - Paulaner Brauerei - (6,0% Alc.)

Nachdem ich im September ein Festbier aus dem Norden (Brauerei Landgang, Hamburg) präsentiert habe, möchte ich nun ein typisches Festbier aus Bayern vorstellen. Und was eignet sich im Oktober am besten, natürlich ein Oktoberfestbier! Ich war extra dafür auf der d’Wiesn (welch ein Opfer!) und habe verschiedene Biere probiert. Von meinem Favoriten habe ich mir dann ein paar Flaschen zum Bewerten gekauft, da ich ungern ein Flaschenbier mit einem Fassbier vergleichen will. Außerdem ist es vor Ort in der Gesellschaft, sowieso ganz anders zu bewerten und die Karbonisierung ist auch meist unterschiedlich.

In den ersten Jahren wurde Märzen als Oktoberfestbier verkauft, später waren sie meist stärkere Helle, inzwischen ist das Oktoberfestbier ein privilegierter Bierstil und wird individuell gebraut (darf nur von Münchner Brauereien so genannt und ausgeschenkt werden).

Die Individualität sieht man auch beim Paulaner Bier, denn der Alkoholgehalt von 6% spricht für sich. Die Farbe ist ein typisches Goldgelb mit einer relativ kurzlebigen Schaumkrone (auf d’Wiesn hielt diese deutlich länger). Der Geruch ist getreidig, hat eine leichte malzige Süße und auch die Honig- und Karamellnoten kommen zur Geltung. In Summe ein Geruch, bei dem ich mich auf den ersten Schluck freue. Geschmacklich ist es sehr ausgewogen und nicht aufdringlich. Es kommt wieder die Malzsüße zum Vorschein, ebenso brotige Noten und die Erinnerung an Kekse. Das Mundgefühl ist, durch die passende Resenz, sehr weich und angenehm. Es ist sehr süffig, hat einen sauberen Nachklang und eine ganz leichte Hopfenbittere (im Gegensatz zu dem norddeutschem Festbier). Genau die richtige Zusammenstellung, oder Textur, für ein durschtlöschendes Bier auf dem Oktoberfest!

Es passt genau zu den Schmankerln auf der Wiesn (Gockel, Braten und Brotzeit).

 

Direkt vergleichen und daraus eine „Besser-Bewertung“ ableiten, kann man bei diesen beiden Festbiere natürlich nicht, da jedes Bier für eine andere Zielgruppe gebraut ist und beide hervorragend schmecken!

September 2024

September 2024

Festbier - Landgang Brauerei Hamburg - (5,2% Alc.)

Als Septemberbier stelle ich euch heute das Festbier der Brauerei Landgang aus Hamburg vor. Die Landgang Brauerei ist inzwischen die drittgrößte Brauerei in Hamburg. Gegründet im Dezember 2014, als Hopper Bräu, dann 2017 Umfirmierung zu Landgang Brauerei (wegen Namensgleichheit zu einer Bayerischen Craft-Bier-Brauerei). Seit 2016 brauen sie in neuen Räumen (Hallen) in Altona, welche durch eine Crowd-Funding-Kampagne finanziert wurde. Interessant ist, wie die Landgang Brauerei neue Biere auf den Markt bringt. Dazu werden ca. 100-150 Bierliebhaber zu einer Verkostung eingeladen. Diese dürfen dann 4-5 verschiedene Prototypen des neuen Bierstieles probieren und welches am besten abschneidet (anhand eines Bewertungsbogens), wird für den Markt gebraut.

Nun zum Bier: Im Glas hat man ein bernsteinfarbenes Bier mit einer leichter Trübung und einem weißen, recht kurzlebigen Schaum. Die Kurzlebigkeit des Schaumes hat den Vorteil, dass der Geruch intensiver in der Nase ist. Das Bier riecht nach Karamell und Waldhonig. Ebenso sind Malznoten und leicht fruchtig-erdige Noten vorhanden.

Nimmt man den ersten Schluck, entsteht ein weiches Mundgefühl. Geschmacklich kommen helle Malze, Toffee und Brot, zu den dominanten Karamelleindrücken, hinzu. Die Resenz ist im mittleren Bereich und lässt das Festbier, frisch und anregend, erscheinen. Jetzt kommt für mich noch der norddeutsche Touch, die Hopfenbittere. Diese ist auch schon im Antrunk mit eingebettet. Auch im Abgang ist diese Bittere dominanter, wie bei einem bayerischen Festbier. Des Weiteren haben wir noch das Toffee und die Malzaromen mit dabei.

Ein sehr süffiges norddeutsches Festbier, mit normalem Alkoholgehalt (5,2%).

Das Bier passt bestens zur Brotzeit, aber vor allem auch zu verschiedenen deftigen Fischgerichten.

August 2024

„Down under“ – Feinbier Brauerei – (4,1% Alc.)


Ein weiteres Bier aus der Kategorie „Urlaubsbier“. Diesmal aus Edesheim, vom „brauenden Winzer“ Markus. Unser zweites Biertasting, bei den Weinkennern in der Pfalz, hat uns als erstes in die Dorfbrauerei von Markus Poth geführt. Da ich immer versuche regionale Biere in meinen Tastings mit einzubauen, war dieser Besuch obligatorisch. Markus, seit 25 Jahren gestandener Winzer, hatte eine große Auswahl an guten Bieren. Für das Tasting entschied ich mich für das Pils und als Bier des Monats möchte ich das Session IPA „Down under“ vorstellen.

Ein großes Anliegen von Markus ist es, Biere zu brauen mit viel Geschmack, aber wenig Alkohol. So auch dieses IPA mit „nur“ 4,1%. Das Bier ist naturtrüb und liegt wie ein leuchtender Bernstein im Glas. Die Schaumkrone hält sich lange auf dem Bier. Der Geruch ist herb-fruchtig, mehr in die Richtung Grapefruit und Lemmon. Ist das Bier etwas länger im Glas, so kommen auch noch Trockenbeeren hinzu. Im Mund habe ich sofort wieder diese fruchtige Herbe, diesmal aber gepaart mit der entsprechenden Bitternis eines IPA’s. Auch ein leicht getreidiger Ton mischt sich in die Geschmacksvielfalt mit unter. Es entsteht ein angenehm, erfrischendes prickeln im Mund, so wie es sich für ein obergäriges Bier gehört. Mit all diesen Komponenten entsteht ein rundes Mundgefühl. Im Abgang hat das Bier die nötige Hopfenbittere, um zu zeigen, dass auch ein IPA mit weniger Alkohol sehr wohl, diesen Bierstil gerecht wird.

Das Bier passt gut zu Salaten und leichten Speisen. Eben auch mal eine Alternative und Abwechslung zum Wein!

 

 


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Juli 2024

Juli 2024

„Borbyer Bock“ – Land in Sicht - (6,5% Alc.)

Das Bier, welches ich heute vorstelle, habe ich vor zwei Wochen erstmals im Urlaub getrunken. Bei einem Tagesausflug nach Eckernförde haben wir die Gaststättenbrauerei „Land in Sicht“ gefunden. Eine tolle Gaststätte direkt an der Ostsee, mit eigenen kleinen Brau- und Gärkesseln. Mein Glück war, dass der Besitzer auch vor Ort war und nach einer kurzen Vorstellung, stellte sich heraus, dass er ebenfalls Biersommelier ist und hier seinen Traum verwirklicht hat. Die Sude werden in der Anlage vor Ort entwickelt und in kleineren Mengen getestet. Nach erfolgreicher Einführung und positiven Rückmeldungen durch die Kunden, werden die großen Mengen in einer Brauerei im Allgäu hergestellt. Nach mehreren Probierbieren habe ich mich entschieden den „Borbyer Bock“ als Bier des Monats zu präsentieren (Der helle Bock ist nach einem Stadtteil von Eckernförde benannt).

Der untergärige Bock hat eine goldgelbe Farbe, einen langanhaltenden feinporigen Schaum und ist unfiltriert. In der Nase hat man Honig-Noten, leichte Orange und feine Nuancen von Trockenbeeren. Im Mund entwickelt sich ein samtig cremiger Eindruck. Es ist ein vollmundiges Bier mit einer dazu passenden, angenehmen Resenz. Ein durchaus stimmiges Mundgefühl entsteht. Auch im Geschmack wiederholen sich die Honig- und Malznoten. Hierzu paart sich noch ein Hauch von Karamell. Im Abgang erfährt man dann die leichte Hopfenbittere, welches dem Bier noch den letzten Schliff verleiht. Ein sehr eindrucksvolles Starkbier, dass seinen Alkoholgehalt angenehm zu verbergen mag. Dieses Bier passt zu kräftig Gebratenem, sowie durch die leichte Fruchtigkeit im Geruch, auch zu marinierten Speisen.

Juni 2024

Juni 2024

West is the Best - MadCat - (6,1% Alc.)

Die Brauerei MadCat durfte ich heuer auf dem „Fest der Braukunst“ in Neutraubling kennenlernen. Begonnen hat alles 2011 im tschechischen Jihlava, in einem Musikclub. Wo früher DJ’s aufgelegt haben, gab es ab diesem Zeitpunkt eine Brauanlage und Biertanks. Schon ein Jahr später wurden ihre Bier „Zinkmund“ bei Frühjahrspreis der Brauer, auf Platz drei gewählt. 2013 dann, wurden sie zur drittbesten Microbrauerei des Landes erkoren. Seitdem ging es immer weiter bergauf. Sie nannten sich nun MadCat und retteten eine alte Brennerei, in Kamenice (bei Jihlava), vor dem Verfall. 2018 wurde die erste Charge in einem 2000-Liter-Sudhaus auf den Markt gebracht. Auf dem „Fest der Braukunst reichten sie, beim IPA-Wettbewerb ihr „West is the Best“, ein. Dieses IPA erreichte dann auch den ersten Platz.

Und genau dieses Bier möchte ich heute kurz vorstellen.

Dieses West Coast IPA gibt es nur in der Dose (was kein Nachteil ist) und mit einem sehr interessanten Lable. Im Glas haben wir ein oranges bis bernsteinfarbenes Bier mit einer wirklich stabilen Schaumkrone. Die starke Trübung des Bieres ist typisch für eine Microbrauerei, da diese ihre Biere meist nicht filtern. In der Nase haben wir sofort eine exotische Fruchtbombe. Gerüche wie Grapefruit, Mandarine, Mango, leicht Limette und mich erinnert es auch an die Frucht Pomelo. Im Mund spürt man einen nicht aufdringlichen Körper, eine leichte Spritzigkeit und natürlich die fruchtigen Geschmäcker, welche anhand von den Gerüchen, erwartet wurden. Versetzt kommt nun auch die typische Bitterkeit eines West Coast IPAs, zum Zuge. Diese Bitterkeit wird im Abgang noch verstärkt. Es ist eine sehr intensive und langanhaltende Bitterness gepaart mit Zitrusnoten. Für Liebhaber dieses Bierstiles ist es ein Must-have, dieses „West is the Best“ der Brauerei MadCat zu probieren.

Aber Vorsicht, dieses Bier soll frisch und gekühlt getrunken werden, denn mit jedem steigenden Grad wird die Bitterkeit stärker und es gesellen sich noch krautige Noten hinzu.

Das Bier passt ausgezeichnet zu starken Käsesorten und gut gewürzten Speisen.

Mai 2024

Mai 2024

Maxl Helles - Schlossbrauerei Maxlrain - (5,1% Alc.)

Heute stelle ich das Maxl Helle von der Schloßbrauerei Maxelrain vor.

Die Brauerei wurde erstmals 1636 urkundlich erwähnt. Bis ins Jahr 1878 wurde das Bier auch im Schloß Maxlrain, im Landkreis Rosenheim, gebraut. Danach wurde in einem eigens dafür erbauten Brauhaus gebraut. Das Helle wird nach einem Traditionsrezept gebraut und sollte nicht mit dem Maxelrainer Hellen verwechselt werden.

 

Nun mein Eindruck vom Bier! 

Das Bier liegt goldgelb und glanzfein im Glas. Es hat eine mittelporige, schöne, weißen Schaumkrone, welche uns aber leider relativ schnell verlässt. In die Nase kommen Noten von Kräutern und Getreide, Honig, eine leichte Malzsüße und etwas Hopfenbittere.

 

Im Mund entfaltet sich ein milder, würziger Geschmack, der mit einer ausgeglichenen Resenz überzeugt. Der Körper des Bieres geht mehr in die schlanke Richtung, bringt aber trotzdem das Malzaroma zur Geltung und fühlt sich cremig an. Wenn man es ein bisschen im Mund verbleiben lässt, breitet sich eine angenehme würzige Frische aus.

Erst im Abgang kommt die Hopfenbittere, gepaart mit dem Kräuteraromen vom Anfang, zur Geltung. Das Bier hält lange an.

 

Ein tolles, süffiges Helles, von dem man gerne auch eins, zwei Halbe mehr trinkt.

Das Bier passt ausgezeichnet zu deftigen Fleischgereichten, herzhaften Salaten und natürlich zur Brotzeit!

April 2024

April 2024

Mashine IPL – Mashsee Hannover - (6,8% Alc.)

Ein Arbeitstrip nach Hannover ließ mich wieder mal über einen Bierstil stolpern, den ich schon lange nicht mehr auf dem Schirm hatte. Nach dem IPA-Stil (hell-obergärig) entdeckte ich ein IPL (hell-untergärig) mit Kalthopfung, recht starker Hopfigkeit, fruchtigen Mango, Grapefruit- und Zitrusaromen, sowie einen erhöhten Alkoholgehalt. Und das auch noch von einer Brauerei, die eigentlich aus einem Spezialitäten- und Bierfachgeschäft in Hannover entstanden ist. Unter dem Motto: Mehr Malz, mehr Hopfen, mehr Leidenschaft, mehr Geschmack – ist die Grundidee der Brauerei nicht unbedingt Biere zu brauen, die jedem schmecken, sondern Biere zu machen, die Genießer erfreuen (Internetseite Mashsee).

Die Brauerei entwickelt ihre Biere in einer Microbrauerei am Rande von Hannover und lässt diese dann im großen Stil in einer „ausgewachsenen Brauerei“, brauen.

Im Glas ist ein helles bernsteinfarbenes Bier mit mittelporigem, weißen Schaum, der relativ stabil ist. Es ist trübe, hat aber trotzdem einen ansprechenden Glanz im Glas. Das Bier ist, wie viele Craftbiere nicht gefiltert. Es hat komplexe Aromen, die Melone, Mango, Pinien und Zitrone enthalten. Ebenfalls sind noch Grapefruit- und leichte Malznoten enthalten. Der Antrunk präsentiert sich mit einer trockenen Hopfenbittere, die von einer tropischen Fruchtigkeit begleitet wird. Es hat eine ausgewogene Resenz und einen mittleren Körper. Je länger das Bier im Mund verweilt, desto mehr spürt man die Bittere, und die fruchtig, exotischen Noten treten nur noch vereinzelt auf. Auch schmeckt man nun die Hefenoten und eine Malzsüße. Im Abgang dominiert der Hopfen mit der Zitrus- und Mangonote, sowie Karamell und die erwähnte leicht malzige Restsüße

Zusammengefasst ein echt interessantes und sehr gutes, mildes Biergefühl. Eine milde Alternative für die obergärigen IPA’s. Das süffige Bier mit den komplexen Aromen, werde ich beim nächsten Grillen auf der Terrasse, zur Bratwurst und Burger, probieren.

März 2024

März 2024

Pils – Gröninger Hamburg - (5,1% Alc.)

In diesem Monat stelle ich euch ein Bier aus Hamburg, von der Gröninger Brauerei vor. Die Brauerei existiert seit 1793 und ist eine der ältesten Privatbrauereien in Hamburg. Die Brauereigaststätte liegt im Herzen von Hamburg in einem wunderschönen Gewölbekeller. Das Bier wird auch direkt in der Gaststätte gebraut und kann somit auch zwischen den Kupferkesseln genossen werden.

Für mich ist es ein „Muss“, wenn man in Hamburg ist, hier sein Bier zu genießen. Das Pils kann auch direkt am Tisch aus dem Holzfass gezapft werden.

Genau dieses Pils will ich heute kurz beschreiben.

Im Glas haben wir ein bernsteinfarbenes Bier mit leicht orangefarbenen Reflexionen. Die Farbe ist eher ungewöhnlich für ein Pils „deutscher Brauart“, sieht aber mit der Schaumkrone sehr gut aus. Das Bier ist weiterhin naturtrüb, da es auch nicht gefiltert wird. Aromatisch erinnert es mich an ein Kellerbier mit mehr Hopfen. Ich finde hier eine intensive Malzsüße, leichte Karamell- und Waldhonignoten, sowie die pilstypischen Hopfenaromen. Im Antrunk ist es sehr erfrischend und spritzig. Die Resenz passt gut zu dem vollmundigen Bier. Im Mund kommt das Karamell wieder. Ebenso schmecke ich eine leichte Schärfe und Säure, welche dem Bier einen zusätzlichen Frischekick verleiht. Hier meldet sich auch der Hopfen und rundet den Geschmack ab. Im Abgang ist die Hopfenbittere dominant, gepaart mit der leicht süßlichen Note, die sich von Anfang bis Ende mit durchzieht.

Ein etwas anderes (da angereichert mit dunklem Malz), aber durchaus sehr süffiges Pils!